Wenn Sie mit Ihrem Partner reden, sollten Sie sich fragen, ob Sie verstanden haben, worum es Ihrem Partner geht.
Fassen Sie nach einer gewissen Zeit das Gespräch zusammen und fragen Sie Ihren Partner, ob sie ihn richtig verstanden haben.
Dabei ist wichtig, dass Sie die Freiheit in sich finden, erst einmal bei ihm zu bleiben, egal wie es Ihnen darin geht.
Wenn er Sorgen und Ängste berührt, können Sie ihm später davon berichten, nicht sofort.
Denn das ist ein großer Kommunikationsfehler vieler Paare: Der eine Partner sagt etwas was ihm wichtig ist und der andere Partner
antwortet ihm sofort aus der Haltung heraus, wie es ihm damit geht, was der andere sagt.
Deshalb sollte man lernen, zuerst bei einen Partner zu bleiben und später zum anderen Partner überzugehen.
Kommunikationsregel: Was ist Dir wichtig, wie geht es Dir damit - klar zeitlich trennen von - Was ist mir wichtig, wie geht es mir damit.
Rahmenbedingungen analysieren und so anpassen, dass beide zufrieden sind
Wie sind die Rahmenbedingungen, wie sich das Paar eingerichtet hat und lebt?
Hat jeder in der Wohnung genug Freiraum, Rückzugsmöglichkeiten oder ist es zu eng?
Sind Beruf und Privatleben im Gleichgewicht, das heißt, hat die Partnerschaft für beide einen gleich hohen Stellenwert?
Ist genügend Zeit für gemeinsame Erlebnisse vorhanden?
Gibt es Rituale und Gewohnheiten, die die Tragfähigkeit, Verbindlichkeit und Verlässlichkeit der Beziehung für beide spürbar machen?
Gibt es Auszeiten aus dem Alltag, Inseln zu zweit, um die Alltagsroutine zu unterbrechen?
Gibt es einen gemeinsamen Freundeskreis?
Gibt es Visionen für eine gemeinsame Zukunft?
Nähebedürfnisse hinterfragen, auf den Partner eingehen
Wieviel Nähe, Geborgenheit, Streicheleinheiten brauchen ich und mein Partner?
Können wir uns aufeinander einlassen, nehmen wir uns dazu die Zeit, mögen wir uns spüren?
Haben wir den Raum, wo Lust, aneinander Mögen entstehen kann?
Haben wir ein Wir-Gefühl?
Eigenständigkeit bewahren
In der Partnerschaft geht es auch um persönliche Entwicklung. Beide Partner müssen ihre Einzigartigkeit und Eigenständigkeit behalten. Wichtig ist, dass beide Partner finanziell auch alleine existieren können. Beide sollten darauf achten, dass keine zu große finanzielle Abhängigkeit vom anderen besteht. Besonders Frauen sollten sich um eine solide berufliche Ausbildung bemühen und sich regelmäßig beruflich weiterbilden. Auf Gefühlsebene geht es hierbei um das wechselseitige Empfinden einer Gleichwertigkeit von Geben und Nehmen. Jede Partnerschaft wird über kurz oder lang scheitern, wenn dieses Gleichgewicht von Geben und Nehmen von beiden nicht erlebt wird. Die Beziehung muss als ausgeglichen erlebt werden. Ist die Beziehung auf Dauer unausgeglichen, in dem der eine dominiert und der andere immer nur der dankbar empfangene ist, steigt einer der beiden aus der Beziehung aus.
Jeder ist für seine eigenen Bedürfnisse verantwortlich
Beziehungen sind zum Scheitern verurteilt, wenn sich ein Partner auf den anderen fixiert, das heißt, wenn einer den anderen braucht damit es ihm gut geht. Du bist derjenige, der mir das geben kann und deshalb bist Du verantwortlich dafür, dass Du mir das gibst was ich brauche. Dem anderen wird dabei nicht mehr die Freiheit gelassen, ob er etwas geben will oder nicht. Jeder ist für seine eigenen Bedürfnisse verantwortlich und hat diese nicht automatisch als Erwartung an den anderen heranzutragen. Wenn wir etwas brauchen ist zu fragen, wer trägt die Verantwortung für das was wir brauchen.
In diesem Zusammenhang sollte man zwischen Bedürfnissen und Bedürftigkeit unterscheiden. Von Bedürftigkeit spricht man, wenn Bedürfnisse zu lange zurückgehalten wurden, so dass ein sehr großer Mangel, blockierende Ängste und einengende Erwartungen vorhanden sind. Ein Bedürfnis lässt immer noch einen gewissen Spielraum, eine gewisse Freiheit zu. Fallen im Streit die Worte „nie“ oder „immer“, so spricht in der Regel das verletzte innere Kind und es geht um eine unbewusste Bedürftigkeit. Das innere Kind sagt damit, das brauche ich um überleben zu können.
Wenn wir uns auf den Partner zu sehr fixieren, sollten wir ergründen, woher die damit verbundene Bedürftigkeit kommt. Denn jeder ist für seine Lebensgeschichte und für das Auflösen und den Umgang seiner Bedürftigkeit selber verantwortlich. Als Partner eines bedürftigen Menschen darf ich mir klar machen, dass mein bedürftiger Partner im Moment nicht anders kann. Dies wiederum sollte ich ihm nicht zum Vorwurf machen. Zur Reife gehört es, das eigene System und das des Partners aus einer anderen Perspektive heraus zu begreifen. Die Sichtweise, von der Metaebene herab auf das eigene Leben und das Leben des Partners, ermöglicht eine positive Entwicklung der Beziehung und die Reifung der eigenen Persönlichkeit. Betrachten wir Konfliktsituationen aus der Sichtweise eines Beobachters, dann können wir uns fragen, was wir daraus lernen und das nächste Mal besser machen können.
In Bezug auf Bedürfnisse ist wichtig, dass ich mir über meine eigenen Bedürfnisse im Klaren werde und mir selbst und dem anderen eingestehe, dass sich Interessen und Bedürfnisse ändern können. Wenn ich mir vom Partner was wünsche, darf ich nicht davon ausgehen, dass er es riechen kann. Denn mein Partner ist kein Hellseher, also muss ich ihm sagen, was ich gerne hätte.
Besonders in sexueller Hinsicht dürfen wir spielerisch, kreativ, lustvoll sein und kleine Experimente machen und hineinspüren, wie sich beide Partner damit fühlen.
In guten Zeiten können wir immer mal wieder einen gedanklichen Zwischenstopp einlegen und uns klar machen, was jeder will und braucht und was benötigt wird, um den guten Zustand zu erhalten und zu pflegen.